Der DDA gestern und heute

50 Jahre DDA

altes DDA-Logo
Das alte Logo des DDA bis 2012

Zum 10. Januar 1970 luden die Herren Rudolf Berndt, Einhard Bezzel, Wolfgang Erz, Hans Oelke und Gerhard Thielcke zur Gründungsversammlung eines „Dachverbandes der feldornithologisch tätigen Arbeitsgemeinschaften und anderen Vereinigungen“ ins hessische Alsfeld ein. Dort wurde das Kind am 11. Januar 1970 geboren und auf den Namen „Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V.“ getauft. Wurden die ersten drei Jahrzehnte, die schon damals im Zeichen grundlegender methodischer Arbeiten, des Aufbaus systematischer Datensammlungen und Erfassungsprogramme zur Ermittlung der Bestandssituation der Vögel Deutschlands sowie erster Verbreitungskartierungen standen, noch ausschließlich vom ehrenamtlichen Engagement getragen, unterstützt heute ein Team von mehr als 25 Wissenschaftler*innen den DDA bei der Organisation und Durchführung seiner Aufgaben. Mit den in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich gestiegenen Anforderungen an eine fachlich belastbare Datenbasis und durch den Einsatz digitaler Erfassungsmethoden wuchs der Koordinations- und Betreuungsaufwand des Monitoringnetzwerkes beträchtlich.

Inzwischen beteiligen sich über 6.000 Ehrenamtliche bei den Brut- und Rastvogelerfassungen. Die Ergebnisse werden regelmäßig publiziert: Zuletzt hat der DDA die Aktualisierung der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands (Ryslavy et al. 2020) sowie den European Breeding Bird Atlas 2 (Keller et al. 2020) unterstützt. Wichtige Forschungsergebnisse zur Bestandsentwicklung von fast 100 häufigen Brutvogelarten für den Zeitraum 1990 bis 2018 (getrennt nach Habitat, Nahrungspräferenz, Niststandort, Klimanische und anderen Faktoren) veröffentlichten Kamp et al. (2020). Unverzichtbarer Garant für die erfolgreiche Arbeit: Die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit den Fachverbänden und -behörden des Bundes und der Länder sowie die finanzielle Unterstützung aus Förderprogrammen des BMUV und auf Basis der sogenannten „Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring“.

10 Jahre ornitho.de

Am 30. Oktober 2021 feierte ornitho.de sein 10-jähriges Bestehen. Mit einem Datenbestand von über 60 Mio. Vogel-Beobachtungsdaten ist ornitho.de das größte Citizen-Science-Mitmachportal für diese Artengruppe hierzulande. Seit dem Start wird großer Wert auf die Datenqualität gelegt. Neben Plausibilitätskontrollen, die automatisch bei der Dateneingabe erfolgen, unterstützen mehr als 450 Regionalkoordinator*innen die Qualitätssicherung; in schwierigen Fällen helfen zudem Artspezialist*innen. Der geprüfte Datenfundus wurde und wird inzwischen bei einer Vielzahl von wissenschaftlichen Auswertungen, Abschlussarbeiten, Artenschutzkonzepten sowie Planungsvorhaben von der lokalen Ebene bis zu Vorhaben des Bundesbedarfsplangesetzes oder für die nationale Berichterstattung zur Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie genutzt (Wahl & König 2021). Hinweise zur Beantragung von Beobachtungsdaten aus ornitho.de gibt es auf der Webseite unter dem Menüpunkt Nutzung von ornitho-Daten oder über ornitho@dda-web.de.

Alle Vorsitzenden in 50 Jahren DDA

Ein Blick zurück auf die Vorsitzenden des DDA.

DDA-Vorsitzende   Meilensteine der DDA-Arbeit
Gerhard Thielke 1970-1973 Avifaunistik als wesentliche Grundlage für einen auf wissenschaftlichen Fakten basierenden Vogelschutz
Hans Oelke 1974 Einführung von Erfassungsmethoden häufiger Brutvögel (Siedlungdichte-Untersuchungen)
Peter Berthold 1975-1976 Festlegung und Einführung methodischer Standards („Praktische Vogelkunde“)
Michael Harengerd 1977-1986 Integration und Ausbau der Wasservogelzählungen; Aufbau des Monitoring seltener Brutvögel; Unterstützung der DS/IRV (heute DRV)
Klaus Witt 1987-1996 Zusammenführung der Landesfachverbände aus Ost- und Westdeutschland; Aufbau des Monitorings häufiger Vogelarten
Dieter Franz 1997-1998 Ausbau fachlicher Beratungsleistungen für den verbandlichen und behördlichen Naturschutz
Hermann Hötker 1999-2001 Förderung und Ausbau der Ehrenamtskultur
Stefan Fischer 2002-2010 Abschluss der Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring Deutschland
Bernd Hälterlein 2011 ff. ornitho.de; ADEBAR

Weitere Informationen

Mehr Informationen finden Sie auch in den folgenden Aufsätzen:

  • Fischer, S. (2003): Der Dachverband Deutscher Avifaunisten: Unverzichtbarer Partner im europäischen Vogelschutz. Der Falke 50: 261–263  
  • Witt, K. (2003): Der Dachverband Deutscher Avifaunisten: Eine Geschichte der Feldornithologen und Vogelbeobachter in Deutschland. Der Falke 50: 264–268  
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